Tessinwochenende, 25.+26. September 2004
Das Wochenende stand in einem schlechten Zeichen. Der erste Wintereinbruch war angesagt; Schnee bis auf 1’500m.ü.M. . Bei der Anfahrt zum Treffpunkt sahen wir es schon auf der Übersichtstafel an der Axenstrasse. Dort waren alle Pässe mit dem Hinweis Schneegefahr versehen oder sogar als geschlossen angezeigt.
Am Treffpunkt in Wassen, wo alle pünktlich eintrafen, wurde zunächst entschieden, dass die Pässe Oberalp und Lukmanier von der Route gestrichen werden. Bei einem Telefonat mit der Polizei in Gurtnellen erfuhr ich, dass für den Gotthardpass Winterausrüstung empfohlen wurde - so entschieden wir uns, den Gotthardtunnel zu durchfahren. Also fuhren wir an das Stauende vor dem Tunnel, und standen dort zusammen mit allen anderen 'Touris' und einigen Lastwagen. Wir hatten ungefähr eine halbe Stunde bis unsere Autos im Loch verschwanden. Im Tunnel konnten unsere regennassen Dächer in aller Ruhe abtrocknen - schliesslich hofften wir darauf, auf der 'anderen Seite' von der Sonne empfangen zu werden. Zwischendurch wurden unsere Spider von italienischen Lastwagenfahrern mit einem eindrücklichen Hupkonzert begrüsst.
Tatsächlich! Auf der anderen Seite empfing uns die Sonne. Am Besammlungs-Halt in Faido wurden daher sofort die die Dächer geöffnet. Leider hatten Edi + Edith vor dem Tunnel die falsche Kolone erwischt. Wir mussten fasst eine halbe Stunde auf die beiden warten.
Weiter gings auf der normalen Strasse bis nach Biasca und danach auf der hinteren Strasse, an Granitbrüchen vorbei, bis ich auf der rechten Seite ein nettes Grotto entdeckte. Ohne reserviert zu haben fuhren wir auf den Parkplatz und schritten auf’s Grotto zu. Beim Anlick der vielen hungrigen Spiderpiloten bekam die Wirtin einen leichten Schrecken. Wie sie uns erklärte, war sie heute alleine in der Küche. Zum Glück gehen Pasta und Salat in südlichen Gefielden immer ... somit verkündete die Wirtin uns auch das Menue: Pasta und Salat.
Mit unserer Hilfe und dem geschickten Einsatz der Wirtin wurden wir bald alle mit Essen und Trinken versorgt. An der Sonne, im Halbschatten unter den Kastanien-Bäume, genossen wir das Mittagessen. Wohl gesättigt und zufrieden nahmen wir noch den Rest der Strecke unter die Räder. Um ca. 15.00 Uhr konnten wir in Morcote unsere Hotelzimmer beziehen. Danach genossen die einen den Balkon mit Seesicht, andere gingen zum Baden in Pool und See oder gingen ins Dorf, und ein Rest blieb mit einer Erfrischung am See sitzen.
Um 17.00 Uhr trafen sich alle wieder zum gemeinsamen Apero im Hotel-Garten. Der Apero, mit Wurst und Pizzälis wurde grosszügiger weise vom Club spendiert. So gestärkt machte sich eine Gruppe auf, den bekannten Friedhof von Vico-Morcote zu besuchen. Um 19.00 Uhr wurde zum Nachtessen gerufen. Auf der Terrasse mit Blick auf den Lago und die Berge konnten wir unser Nachtessen einnehmen. Es war nicht so toll und der Wein mundete uns auch nicht. Bis wir fertig waren, ging es bereits auf Mitternacht zu, so dass sich alle -glaube ich- entschlossen, ins Bett zu gehen.

Am anderen Morgen war um ca. 9.00 Uhr Frühstück. Der Hotel-Chef teilte uns mit, das alle Pässe wieder offen und schneefrei sind. So entschloss ich mich, die Fahrt wie geplant weiter zu führen. Über den Nufenen ins Wallis zum Mittagessen und danach weiter über den Grimsel- oder den Furkapass.
Nachdem wir uns von Christine, Verena, Bruno und Jörg verabschiedet hatten, begaben wir uns um 11.00 Uhr auf die Rückreise. Mit Roland Kaufmann hatten wir abgemacht, dass er auch noch mitkommt, aber um 11.00 Uhr war er noch nicht da. Also fuhren wir das erste Stück zur Tankstelle ohne ihn. Während alle ihre Tanks auffüllten machte ich mit Roland ab, dass wir uns in der Raststätte Bellinzona treffen. Dies klappte auch. Von Bellinzona gins es weiter bis nach Airolo. Auf dem Weg dorthin wurde es immer kälter. Bei einem Trinkstop in Airolo, fragte ich die Teilnehmer, wer noch weiter über den Nufenen mitkommen wollte. Die einen wollten aber nach Hause und ein grosser Teil war unentschlossen. Nach Diskussionen am einem und am anderen Tisch, wollten immer weniger noch ins Wallis ( Grimsel oder Furka waren auch noch zu bewältigen !! ). Also telefonierte ich mit meiner Wirtin im Wallis und teilte ihr mit, dass wir wegen der Kälte und dem eventuellem Schnee auf den Pässen nicht kommen werden. Sie war natürlich nicht so glücklich, weil sie etwas mehr eingekauft hatte. Als wir vor dem Restaurant standen, um uns von einem Teil zu verabschieden, wollten plötzlich alle nach Hause, und zu meinem Erstaunen durchs Loch! Roland mit Freundin und ich mit Hans sowie unser Alfa-Fahrer waren noch die einzigen, die auf den Gotthard-Pass fuhren. Roland sogar offen obwohl auf dem Hospitz ca. -5°C waren und es horizontale Eiszapfen am Geländer hatte.
Nach einem gemütlichen Mittagessen fuhren wir nach Hause. Roland in den Süden, zur Sonne und wir Richtung Norden, in den Regen.
Wie ich später erfahren habe sind noch einige Teilnehmer nach Attinghause zum Güggeli-fraas gefahren (wie kann man auch so was tun?).
Wie ich nach einer Woche erfahren habe, war die Wirtin im Wallis gar nicht so verückt wegen dem Essen, sondern weil sie sich vergebens auf die schönen Autos vor dem Lokal gefreut hatte. Wir haben ihr einen Blumenstraus gebracht und uns entschuldigt. Vielleicht gehen wir das nächste Jahr ins Wallis.
Übrigens im Wallis war am Sonntag schönes Wetter, aber kalt.

13 Spider und 1 Alfa


JB

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