Jokerausflug, 24. August 2003
Im Restaurant Frohsinn in Herbligen begrüsste Bruno bei schönem Wetter die ersten Spiderfahrer. Leider musste sich Tommy fliegend abmelden: entsetzlicher Durchfall (ja, soll vorkommen, wenn die gewohnte Umgebung verlassen wurde!).
Bei Kaffee und Gipfeli wurde über dies und das gesprochen, so auch über den Gesichtsausdruck der Bachmänner ... (für nicht Eingeweihte: Sie haben mit Furers, Adrian und uns das Emmental am Tag vorher unsicher gemacht (siehe Foto). Mehr und eingehendere Details gibt es dazu nicht!).
Um Punkt 10 Uhr sauste auch ich (Christine) mit meinem silbrigen "Lieferwagen" (Mazda 626) um die Ecke! Es hatte noch so einiges zu tun gegeben. Um 10.30 Uhr (man glaubt es kaum, aber wir konnten pünktlich gemäss unserem Plan starten!) brachen 12 mutige Spiderfahrer mit und ohne Beifahrer auf zum Ausflug durch‘s EMMENTAL. In wunderbarer Formation (Bruno trocknete sich dauernd Freudetränen ab) fuhren wir nach Oberdiessbach und nachher Richtung Freimettigen. Da überprüfte ich schon mal, ob überhaupt alle unsere Spiderschäfchen noch zusammen waren (man trägt ja eine grosse Verantwortung). Mit Freuden nahmen wir zur Kenntnis, dass noch keiner abgesprungen war. Es wäre ja schon etwas wunderlich gewesen, da wir erst an einer einzigen Beiz vorbeigefahren waren.... Weiter ging’s nach Stalden, Konolfingen, Ursellen, Gysenstein und Heroldswil. Hier bekam Brunos Natel ein SMS, dass sich Gaby und Manfred gerne auch unserem Tross anschliessen möchten. Kurze Beratung, Telefongespräch und als wir von Schlosswil her über den Kreisel vor Grosshöchstetten nach Biglen fuhren, hängte sich ein schneeweisser Spider mit zwei Spideristi an.
Wir fuhren weiter über Biglen, Walkringen, Bigenthal, Gomerkinden, Schafhausen (nicht das am Rheinfall!), Uetigen, Hasle (inkl. kleiner Dorfrundfahrt, da Bruno eine winzige Abzweigung verpasste), Goldbach, Schwanden, Obergoldbach, Landiswil auf die Moosegg. Hier wurde ein kleiner Stop eingelegt um die Aussicht zu geniessen und die neuen Spiderfahrer (Gaby + Manfred) zu begrüssen. Ihr Auto wurde (kritisch) gemustert (alles Neue verunsichert halt etwas ...), begutachtet und um nicht zu sagen etwas "befingerlet". Mit etwas Erstaunen und unüberhörbarem Murren ("gitz de nüd z‘Trinke!") ging es nach einer kleinen Pause wieder weiter.
Ohne jemanden zu verlieren "rasten" wir talwärts über Moosbad nach Emmenmatt, Langnau und dann auf der emmentalischen Schnellstrasse über Schüpbach, Signau, Bowil nach Zäziwil zu unserem "Restaurant zur Platzgerhütte im Wald". Platzgerchef Kurt Künzi wies die Spider wunderbar in ihre Gratisparkplätze ein. Hungrig stürzten sich die Spiderinnen und Spideristen auf die Käse- und Fleischplatten und die riesige Züpfe. Der Durst konnte bei Wein (keine Beschwerden der Bachmänner mehr seh- und merkbar), Bier, Mineralwasser oder Orangensaft gestillt werden. Nun wisst ihr auch, warum ich mit meinem "Lieferwagen" in Herbligen ankam. Das Mittagessen wurde vollumfänglich vom Club übernommen. MERCI!
So und nun kommt‘s: PLATZGERHÜTTE? PLATZGERCHEF? PLATZGEN?
Das ist keine hofersche Erfindung - nein - sondern eine uralte emmentalische Sportart (da staunt ihr Zürcher, oder nicht?). Auf Jörg‘s Foto seht ihr die Dinger. An dieser Stelle grossmächtigen Dank an Adrian und Jörg für die tollen Fotos mit den treffenden Sprüchen! Bitte ein tolles und hörbares Handgeklapper! Wir wurden von Kurt in die Geheimnisse dieser Sportart eingeweiht. Mit vollem Einsatz wurde um Punkte und letzten Endes um Plätze gekämpft und gerungen. Gell Andi, es ging (meist) lustig zu und her. Hört - hört: ALLE Anwesenden liessen sich vom Platzgerfieber anstecken. Die Frauen zuerst, da sie den grössten Mut bewiesen: Edith ging mit ansteckendem Beispiel und Todesmut vor! Die verschiedensten Wurftechniken wurden ausprobiert (gemäss Kurt zeigten sich Wurftechniken bei den Teilnehmenden, welche im 17. Jahrhundert verbreitet waren). Sicherheitshalber wurden 2 Spider umparkiert (man weiss ja nie!). Ohne Verletzungen (des Platzgerchefs und der manchmal sich etwas unflätig benehmenden Zuschauer), konnte der Wettkampf durchgeführt werden. Und nun, nachdem Oberrechner Bruno vom Rechnungsbüro alles beisammen hatte, schritten wir zur Rangverkündigung:
  Auf dem 3. Rang unser Präsident Jürg,
  auf dem 2. Rang unser Fotograf und Homepagechef Jörg,
  und - tatatatatata -
  auf dem 1. Rang unser Walti.
Frenetisch und mit tosendem Applaus wurde sein Gesamtsieg beklatscht. Der Applaus wollte und wollte fast nicht aufhören. Mit tränennassen Augen und sehr gerührt aber trotzdem gefasst nahm Walti den Pokal in Empfang. Als bleibende Erinnerung wird dieser Pokal mit Inschrift sicher in Waltis Wohnung einem ihm gebührenden Platz erhalten. Wir führen hier nicht die ganze Rangliste auf, sonst würden alle lesen können, wer erster von hinten geworden war!
An dieser Stelle danken wir Kurt und seiner Frau Vreni (unserer guten Fee) herzlich, dass sie nachher für uns alles aufräumten und putzten.
Nach diesem Sportanlass fuhren wir natürlich schön in Formation über Bowil, Chuderhüsi, Würzbrunnen, Röthenbach i. E., Eggiwil, Hindtli, Heidbüel nach Blapbach zum Kafihalt. Irgendwo hatte sich Henry abgesetzt, wie ich jetzt sah. Die Rundsicht hier war einzigartig. Wir spülten den Staub hinunter und bemitleideten Adrian. Er sass so zentral, dass die Glace über den Rücken seines T-Shirtes serviert werden musste, um den Gast zu erreichen. Zum Glück hat Adrian hinten keine Augen!
Das Wetter war immer noch gut, doch Walti warnte uns, wenn wir über den Schallenberg kämen, werde es regnen! Hahaha, dachte ich... Wir verabschiedeten uns von Elsbeth, Corina und Daniel, von Kathrin und Jürg und von den Neuen. Über Trubschachen, Dürrenbach, Kröschenbrunnen, Wiggen, Marbach, Wald und Schangnau erreichten wir den Schallenberg und es begann ... zu regen! Unbeirrt fuhren wir mit offenem Verdeck durch den Regen talwärts nach Oberei, weiter über Oberlangenegg, Schwarzenegg, Unterlangenegg, Heimenschwand, Bleiken, Oberdiessbach nach Herbligen zum Ausgangsort unser Reise: Restaurant Frohsinn.
Jetzt kann ich es ja sagen: Es hatte auf dem Schallenberg nur wenig geregnet! Bei angenehmer Temperatur und leichtem Sonnenschein gab Walti, der Platzgerkönig, eine Runde für alle aus. Herzlichen Dank noch einmal dafür!
Marco, Verena und Jörg verliessen uns nun auch. Mägi und Werner, Edith und Edi, Walti, die beiden sportgeeichten (sagt man das so?) Bachmänner, der verschmutzte Adrian, Marlies und der stille Andi (ich weiss nicht, ob Andi immer noch an seiner nicht eben erfolgreichen Platzgerwurftechnik herumstudierte) und die beiden Organisatoren liessen sich zum Abendessen nieder. Nach dem feinen Essen verschwand ein Spider nach dem anderen in Richtung Heimat.
Zufrieden, dass es allen etwas Spass gemacht hat, dass es keine Panne oder keinen Unfall gab, dass Bruno den Spiderüberblick ("Spiderblick") hatte, dass niemand verloren ging und dass das Wetter hielt, fuhren auch wir mit unseren Autos nach Hause.




CH



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